Glasarche ankert in Königlichen Anlagen
Kunstinstallation für den Naturschutz wird bis 28. Oktober in Bad Elster ausgestellt
Bad Elster/CVG. Anlässlich der bevorstehenden 24. Chursächsischen Festspiele zum Jubiläumsjahr „700 Jahre Ersterwähnung (Bad) Elster“ ankert seit gestern das Kunstwerk „Die Glasarche 3“ in den Königlichen Anlagen Bad Elsters. Diese beeindruckende Installation aus Holzskulptur und gläsernem Kunstobjekt wird nun bis zum 28. Oktober im Park am Badeplatz, am Dammweg, gleich neben der KunstWandelhalle ausgestellt.
„Mit dieser Kunstaktion möchten wir einerseits unsere Königlichen Anlagen im natürlichen Herbstgold kunstvoll inszenieren, aber vor allem auch die 24. Chursächsischen Festspiele zum Jubiläumsjahr Bad Elsters besonders sichtbar abrunden“ erklärt CVG-Marketingdirektor Stephan Seitz und führt aus „Dabei haben uns vor allem die mehrdimensionalen Bad-Elster-Verknüpfungen des Projekts zur Umsetzung dieser Aktion bewogen.“ So ist das Projekt einerseits über seinen Herkunftsort Zeitz, den Bezug zur Flusslandschaft der Weißen Elster und die inhaltliche Verknüpfung von Kunst und Natur mit der Kultur- und Festspielstadt Bad Elster verbunden.
DIE IDEE:
Mit dem beeindruckenden Kunstobjekt werden Gäste und Betrachtende eingeladen, sich mit den Themen Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Artenvielfalt auseinanderzusetzen. Getragen von der Idee, dass Kunst und Natur sich wunderbar verbinden, soll das Gesamtkunstwerk einerseits Ruhepol und Entschleunigung sein, andererseits aber bewusst zur Auseinandersetzung mit der Umgebung anregen. Welche Besonderheiten in Kultur und Natur sind besonders bewahrenswert? Die Glasarche als Mittelpunkt der jeweiligen Station ist dabei Weg und Ziel zugleich. So erhoffen sich die Ideengeber und Projektunterstützer, dass Besucher das Kunstobjekt als Ausflugsziel nutzen, um die Umgebung völlig neu zu entdecken. „Die Glasarche fügt sich somit eindrucksvoll in die Harmonie der historischen Parkanlage und akzentuiert so auf schöne Weise den Erlebnischarakter der Natur Bad Elsters“ resümiert dazu Elke Sternitzky als SSB-Bereichsleiterin Gartenbau.
Die letzte Station ihrer seit 2016 andauernden Reise soll die Dom- und Residenzstadt Zeitz in Sachsen-Anhalt sein, welche historisch eng mit Bad Elster verknüpft ist: Denn als man in Elster 1669 die erste Quelle medizinisch untersucht hat, wurde diese dem damaligen Landesherren Herzog Moritz von Sachsen-Zeitz gewidmet. Mit dieser Quelle begann somit die erfolgreiche Entwicklung Bad Elsters zum Königlich-Sächsischen Staatsbad, weshalb heute noch die berühmte "Moritzquelle" in der KunstWandelhalle an Zeitz verweist. Initiator des Projektes ist der Landschaftspflegeverein „Mittleres Elstertal e.V.“ (LPV) mit Sitz in der Elsteraue bei Zeitz, der dort die Akzeptanz der Landschaftspflege im südlichen Sachsen-Anhalt fördert und die Gesellschaft mit unterschiedlichsten Projekten für das Thema Naturschutz sensibilisiert. „Es ist für uns eine außerordentliche Freude, die Glasarche hier in dieser wundervollen Szenerie Königlicher Anlagen vis-à-vis des Elsterflussbettes ausstellen zu können“ freut sich Lothar Stahl, als LPV-Geschäftsführer und führt aus: „Die Nähe zur Elster- und Moritzquelle fühlt sich an, als ob wir die Arche an einen Ursprung bringen. Diese gefühlte Ursprünglichkeit im Kontrast mit der wertigen, traditionsreichen und kultivierten Gesamtanlage als touristischer Kombination aus Natur, Kultur und Gesundheit hat einen ganz eigenen, faszinierenden Ausstrahlungsgrad.“ Gerade diese besonderen Verknüpfungen und Assoziationen geben somit diesem Projekt in Bad Elster einen besonderen Präsentations- und Resonanzraum.
DAS WERK:
Die erste Glasarche entstand 2006 mit dem Künstler Ronald Fischer aus dem bayerischen Zwiesel aus 1.000 handgefertigten Glasstücken. Inspiriert von dieser Glasarche reifte beim 1. Vorsitzenden des LPV, Rainer Helms, der Entschluss, ein ähnliches Projekt für Mitteldeutschland zu initiieren. Die nunmehr dritte Arche als Herz dieses Projektes wurde von November 2015 bis April 2016 von der begabten Hand Ronald Fischers in Zusammenarbeit mit den Künstlern des Ateliers „Männerhaut“ Stefan Stangl, Jo Joachimsthaler und Alexander Wallner geformt und zum Leben erweckt. Arrangiert wird das gläserne Kunstobjekt in einer rund fünf Meter großen Holzhand, ersonnen und gestaltet von den Künstlern Christian Schmidt und Sergyi Dyschlevyy. In leicht geneigter Position visualisiert das Glas-Holz-Ensemble zum einen, dass die Bewahrung der Natur- und Kulturlandschaft in Menschenhand liegt. Gleichsam assoziiert die Komposition eine fließende Bewegung, in der die Glasarche der hölzernen Hand scheinbar entgleitet, die Verantwortung sozusagen auf den konkreten Betrachter übergeht.
Das sehenswerte Kunstwerk wird nun bis zum 28. Oktober in Bad Elster gezeigt. Es wurde mittlerweile schon an 51 Standorten ausgestellt, u.a. anlässlich der UN-Klimakonferenz 2018 in Katowice, 2019 vor der Frauenkirche in Dresden und 2020 vor der Votivkirche im Zentrum von Wien. Das Natur-Kunstprojekt hat seit 2016 an allen bisherigen Standorten der Glasarche im In- und Ausland eine sehr positive Resonanz erfahren. Sie kommt direkt aus dem Nationalpark Eifel in Schleiden und nach Ihrem Aufenthalt in Bad Elster reist die Arche weiter nach Chemnitz, als Kulturhauptstadt 2025.
Weitere Infos: www.glasarche-3.de